Sonnenschutz & Lichtschutzfaktor

Dr. med. Melanie Neumann von Dermatologie in München am Friedensengel

Dr. med. Melanie Klijn

Spezialistin für ästhetische Dermatochirurgie in München

Sonnenschutz ist das A und O in der heutigen Zeit. Sonnenschutz ist die einzig erwiesene Maßnahme die der Hautalterung (Hautkrebs, Falten, Altersflecken) vorbeugen kann. Der Schutz vor Sonne sollte bereits im Kindesalter beginnen, denn gerade Sonnenbrände im Kindesalter haben ein hohes Risiko später zu Hautkrebs zu führen.
80% der UV Strahlen treten durch die Wolken hindurch, so dass auch ein Sonnenschutz bei schlechtem Wetter durchführt werden sollte, weshalb in der Kosmetikindustrie bereits viele Tagescremes mit Lichtschutzfaktor angeboten werden.

Wie wirken Sonnenschutzmittel?

Sonnenschutzmittel unterstützen den Eigenschutz der Haut. Sie sollten immer einen umfassenden Schutz gegen UVA- und UVB-Strahlung enthalten! Die eingesetzten UV-Filter werden in chemische (Umwandlung und Inaktivierung der UV-Strahlung) und in physikalische Filter (mineralische Pigmente, die UV-Strahlung reflektieren) unterteilt. Die physikalischen Filter sind nicht so beliebt, weil sie einen weißlichen Film auf der Haut hinterlassen.
Der Sonnenschutzfaktor, auch Sun Protection Factor (SPF) genannt, gibt an, um welchen Faktor sich die Schutzzeit der Haut gegen UVB-Strahlen durch die Anwendung des betreffenden Sonnenschutzmittels verlängert. Wer also OHNE Schutz nach 15 bis 20 Minuten Sonnenexposition einen Sonnenbrand riskiert (was die meisten Mitteleuropäer/innen betrifft), kann sich mit einem SPF 25, bei ausreichender Menge und richtigem Verhalten, rund 4 bis 6 Stunden schützen. Bei sehr starker Sonnenintensität (z.B. im Hochgebirge, in den Tropen oder am Meer) ist die Zeit entsprechend kürzer.

Diese Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu geniessen. Um den auf der Verpackung deklarierten Sonnenschutzfaktor zu erreichen müssen 2mg /cm2 Creme aufgetragen werden, das wären bei 2m2 Hautoberfläche satte 40 ml Creme.

Das schafft nahezu keiner, so dass sich der Sonnenschutzpotentiell verringert und die Aufenthaltsdauer in der Sonne dementsprechend viel kürzer ist. Wir empfehlen daher konsequent SPF 50 zu verwenden. Dieser sollte ca. 30 min vor dem Aufenthalt im Freien aufgetragen werden.
Generell sollten Sonnenbäder in der heutigen zeit mit den heutigen Erkenntnissen vermieden werden. Aber auch im Schatten sollten Sie einen hohen Sonnenschutz verwenden, denn durch die Wolken kommen 80 % der UV-Strahlen hindurch und unter Bäumen haben sie nur einen Sonnenschutzfaktor von 5 bis 15, unter einem Sonnenschirm nur von ca. 5.
Des weiteren sollten auch die wasserfesten Sonnenschutzcremes immer wiederholt ausgetragen werden, da durch Abrieb, Schwitzen etc. sie ihre Wirkungskraft verlieren.

Sonnenschutz bei Kindern

Kinderhaut ist viel dünner und empfindlicher als die Haut des Erwachsenen, daher sollten Säuglinge und Kleinkinder im 1. Lebensjahr gar nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Für die Vitamin K Bildung reicht indirektes Sonnenlicht vollkommen aus. Kinder und Jugendliche sollten zusätzlich zum Sonnenschutz (am besten SPF 50) mit UV-Kleidung geschützt werden. Für diese Schutzkleidung gibt es einen eigenen textilen UV-Schutzfaktor (UPF) , der aber mit dem Lichtschutzfaktor der Sonnenschutzcremes vergleichbar ist.

Generell gilt für Kinder die 4-H-Regel

Lange Hose
Langes Hemd
Hut
Hoher Sonnenschutzfaktor