Dr. med. Melanie Klijn
Spezialistin für ästhetische Dermatochirurgie in München
Viele Prominente wie Jürgen Klopp machen es vor. Volles Haar spricht in der heutigen Zeit, sowohl beim Mann als auch bei der Frau für ein gutes Körperbewusstsein und gute Lebensqualität. Zu einem gepflegten Äußeren gehört die volle Haarpracht mit dazu. Geheimratsecken, eine hohe Stirn oder Narben können wunderbar mit einer Eigenhaartransplantation behandelt werden.
Die Haarverpflanzung ist eine Umverteilung der Haare vom Haarkranz in die lichten vorderen Areale. Im Haarkranz haben die Haare die genetische lebenslange Information zu wachsen und nicht auszufallen und diese nehmen sie dann auch mit in das transplantierte Gebiet und wachsen – sind sie einmal eingewachsen – ein Leben lang.
Haben Sie sich entschieden eine Haartransplantation durchführen zu lassen stehen sie vor der großen Problematik, wo lasse ich mich operieren und was kostet es. Schauen Sie sich im Internet um, finden sie tausende von Anbietern weltweit mit einer extremen Spannbreite der Kosten.
Grundsätzlich hängt die Kostenstruktur ab von den Aufwands- und Personalkosten, d.h. von der Untersuchung und Diagnostik, von der Fläche des zu behandelnden Areals und von der verwendeten Methode, aber auch von den Kosten für Personal (Arzt und Helferinnen), Miete, Material etc.
Diese Gesamtkosten sind daher in Ländern wie in der Türkei weitaus billiger, aber aufgrund der großen Nachfrage ist die Konkurrenz in diesen Ländern auch sehr groß und es tummeln sich einige unseriöse Anbieter auf dem Markt mit schlechter Ausbildung, wenig Erfahrung, mangelhaft ausgebildeten Personal oder mangelnder Hygiene.
Es besteht bei der Operation die große Gefahr einer falschen Haarlinie, Beschädigung der vorhandenen Haare oder sichtbarer Narbenbildung, welches dann in aufwendigen Therapien und Operationen wieder korrigiert werden muss, was letztendlich weitaus teurer wird als wenn von vornherein ein Kompetenzzentrum aufgesucht worden wäre.
Suchen Sie sich eine Praxis oder Klinik, die entsprechende Standards für seriöse, erstklassige gesundheits- und vor allem patientenorientierte Haartransplantationen aufweist.
In der Regel werden in Deutschland bei einer Haarverpflanzung die Preise pro Graft, also pro transplantiertem Haarfollikel angegeben. Sie liegen durchschnittlich bei circa 4 Euro.
Hier ein Schema zur groben Orientierung. Genaue Preise sind erst nach einer Beratung und Untersuchung durch Ihren behandelnden Arzt möglich:
Norwood Skala II und IIA ( typische Geheimratsecken und Verlagerung der frontalen Haarlinie nach hinten): circa 1500 Grafts. Norwood Skala III(größere Geheimratsecken und evtl. beginnende Tonsur): ca 2000-2500 Grafts
Grundsätzlich gibt es zwei Methoden Haare zu verpflanzen. Das Prinzip der Eigenhaartransplantation ist bei beiden Methoden gleich.
Wie bereits oben beschrieben werden aus dem Haarkranz gesunde Haar entnommen und in das kahle Gebiet verpflanzt. Bei dieser Methode ist es möglich eine größere Anzahl an Grafts zu entnehmen. Allerdings unterscheidet sich die Entnahme der Haarwurzeln bei den Techniken.
Bei der FUT oder Strip-Technik wird ein ca. 1 cm breiter Streifen am Hinterkopf entnommen und aus diesem Streifen werden die Haare in die einzelne Grafts geschnitten und dann eingesetzt. Zurück bleibt am Hinterkopf jedoch eine schmale Narbe, die durch unsere moderne Nahttechnik jedoch kaum sichtbar ist und durch die sogar wieder einzelne Haare hindurch wachsen können.
Die zweite Technik ist die FUE-Technik, bei der Einzelhaare anstelle eines Streifens entnommen werden. Vorteil dieser Technik ist, dass keine strichförmige Narbe am Hinterkopf entsteht, Nachteil ist, dass sich der Haarkranz etwas lichtet und die Anzahl der Grafts geringer ist als bei der Streifenmethode. Letztere ist die operativ und zeitlich aufwendigere Methode und kostet daher pro Graft entsprechend mehr.