Gute Sonne – schlechte Sonne

Dr. med. Melanie Neumann von Dermatologie in München am Friedensengel

Dr. med. Melanie Klijn

Spezialistin für ästhetische Dermatochirurgie in München

Es gibt zwei Seiten der Sonne. Die eine steigert mit ihre guten Eigenschaften und dem hellen Licht unser Wohlbefinden. Bei Sonnenschein und gutem Wetter sind die Menschen aktiver, lebenslustiger, fröhlicher. Die Sonne fördert die Bildung wichtiger Vitamine und Hormone als auch die Knochenbildung.

Die schlechten Eigenschaften der Sonne führen zu akuten Schäden wie Sonnenbrand, Sonnenallergie oder Sonnenstich, aber auch zu Spätschäden, die sich schleichend über die Jahre entwickeln wie Hautalterung Faltenbildung und im ungünstigsten Fall, zu Hauttumoren und deren Vorstufen.

Daher ist ein konsequenter vernünftiger Sonnenschutz die beste Möglichkeit den schlechten Eigenschaften der Sonne vorzubeugen.

Was genau ist Sonne?

Sonnenlicht setzt sich aus sichtbaren und unsichtbaren (UV-)Strahlen zusammen. Die UV-Strahlen wiederum teil man je nach Wellenlänge in UV-A, UV-B und UV-C Strahlen ein. Letztere spielen keine Rolle weil sie durch die Ozonhülle der Erde abgefangen werden.

UVA Strahlen dringen dagegen tief in die Haut ein und beschleunigen die Hautalterung und damit die Faltenbildung und Altersflecken. UVB Strahlen sind für die Hautbräunung und den Sonnenbrand und damit letztendlich ebenfalls die Hautalterung verantwortlich.

Je nach Hauttyp vertragen Menschen mehr oder weniger Sonnenlicht. Einen Einfluss darauf nimmt auch die geographischen Lage, sowie Tages- und Jahreszeit.

Die schlechte Sonne: Wie entsteht Hautkrebs?

Sowohl UVA als auch UVB Strahlen können die Entstehung von Hautkrebs beeinflussen. Sie dringen in die Haut ein und geben dort ihre Energie ab, was zu einer Veränderung der Hautzellen und deren Zellkernen führt. Gesunde Haut repariert solche Schäden ständig selbst. Allerdings sind diese Reparaturmechanismen bei zu hoher und zu langer Dosierung der Sonneneinstrahlung überfordert. Die Zellen können nicht mehr repariert werden, die veränderten Zellen wuchern und Hautkrebs kann entstehen.

Der Schwarze Hautkrebs, das Melanom, wird von vielen Sonnenbränden in der Kindheit gefördert, der weiße Hautkrebs, das Basaliom und Spinaliom, von zuviel Sonne im Laufe des Lebens, also die kumulative Sonneneinstrahlung spielt bei deren Entstehung eine große Rolle.

Eine Verdoppelung der normalen Sonneneinstrahlung durch Urlaube im Süden oder Arbeit im Freien steigert des Risiko für die Entstehung eines Hautkrebses um 400%

Die Nutzung des Solariums in der Jugend, also zwischen dem 15. und 45. Lebensjahr steigert das Hautkrebsrisiko um ca. 30%.

Die gute Sonne: Vitamin D

Das lebenswichtige Vitamin D ist das einzige Vitamin, welches der menschliche Körper nicht selbst bilden kann. Ca 80% unsres Vitamin D Bedarfs werden in der Haut mit Hilfe der UVB Strahlen aus der Sonne gebildet und nur 20 % werden über die Nahrung aufgenommen. Ein Vitamin D Mangel kann zu vielen Erkrankungen führen wie Knochenproblemen, Infektionsanfälligkeit, Verschlechterung von Herz – , Autoimmun-, oder psychischen Krankheiten.

Bei uns in Deutschland sollen ca 60 % der Menschen zumindest an einem leichten Vitamin D Mangel leiden. Vor allem Babys und ältere Menschen können selbst weniger Vitamin D bilden und gehen weniger ins Freie. Daher ist ein regelmäßiger Aufenthalt in der Sonne wichtig für einen ausgewogenen Vitamin D Haushalt. Dazu reichen 15 Minuten im Freien im Sommer aus, dass der Körper genügend Vitamin D bildet. Dabei müssen lediglich 6% der Körperoberfläche unbedeckt sein, also Gesicht Hände und Arme.